Perspektiven schaffen – drogenfrei leben – nachhaltig wirtschaften

Gratulation: Master mit 59 Jahren

Christoph Feist im Gespräch mit Hermann Schleicher

Christoph: Hallo Hermann, wann, und vor allem warum, bist du zu den Fleckenbühlern gekommen.  

Hermann: 1993, durch Alkohol und Drogen, habe ich mein Leben nicht mehr geregelt bekommen. 

Christoph: Das ist lange her, wie hast du all die Jahre in Fleckenbühl verbracht? 

Hermann: Die ersten vier Jahre arbeitete ich in unserer Demeter-Gärtnerei, beschäftigte mich dort intensiv mit der Präparate-Arbeit und der Anthroposophie. Danach wechselte ich in die soziale Arbeit, erst in den Leutejob (der Leutejob kümmert sich um die neuen Fleckenbühler) und anschließend in die Hausleitung. In dieser Zeit konnte ich unser Qualitätsmanagement mit aufbauen und eine Ausbildung zum TQM (Total Quality-Management) -Manager machen. Berufsbegleitend schloss ich eine Ausbildung zum Mediator ab. Schließlich kam ich in die Geschäftsführung der Hof Fleckenbühl gGmbH. 

Christoph: Was war dir persönlich am wichtigsten

Hermann: Das Fundament für eine stabile Nüchternheit. Dies war die Bedingung dafür, dass meine damalige Lebensgefährtin und heutige Ehefrau mit den Kindern von Baden-Württemberg nach Marburg gezogen ist. 

Christoph: Wie gelang es dir, Familie und Lebensgemeinschaft zu verbinden. 

Hermann: Meine Frau und meine Töchter haben mich immer unterstützt. Im letzten Jahrzehnt hat die gemeinsame Lebensführung mit meiner Familie an Bedeutung gewonnen, so dass ich vor sechs Jahren aus der Fleckenbühler Lebensgemeinschaft ausgezogen bin. 

Christoph: Als Fleckenbühler Geschäftsführer ist deine Liebe zur sozialen Arbeit bis heute sichtbar. 

Hermann: Unsere integrative Kindertagesstätte und unsere Jugendhilfe konnte ich von Anfang an begleiten, Prozesse gestalten und mit Fleckenbühl den Fachbereich Kinder- und Jugendhilfe aufbauen. 

Christoph: Im März hast du berufsbegleitend das Masterstudium Sozialmanagement, Fachrichtung Kinder und Jugend, mit Auszeichnung abgeschlossen. Wie geht es nun weiter? 

Hermann: Die kaufmännische Leitung war immer die Pflicht, die soziale Arbeit die Kür, die Kinder- und Jugendhilfe die Königsdisziplin. Es gilt, die Geschäftsführung neu zu organisieren und als pädagogische Leitung wieder in die praktische soziale Arbeit einzusteigen.  

Christoph: Vielen Dank für das Gespräch und Gratulation zu deinem Master-Abschluss.

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