Perspektiven schaffen – drogenfrei leben – nachhaltig wirtschaften

Hallo, ich bin der Horst …

Ein Fels in der Brandung für unsere Jugendlichen

Heute möchten wir, die Jugendhilfe Leimbach, unseren Horst vorstellen.

Horst war der erste, der mich begrüßte, als ich im Juli 2015 das Sommerfest der Jugendhilfe Leimbach besuchte.

„Hallo, ich bin der Horst und wer bist du?“

waren seine Worte.

Und so ist Horst: Offen, herzlich, ehrlich, empathisch, humorvoll und ein Fels in der Brandung für unsere Jugendlichen.

Horst hat immer ein offenes Ohr für unsere Jungs und kann ihnen durch seine Lebenserfahrung mit Rat und Tat zu Seite stehen.

2005 kam Horst nach einem sehr bewegten Leben auf Hof Fleckenbühl an, mit dem Entschluss, ein Leben ohne Drogen und Alkohol zu führen. Er lebte sich schnell und gut in der Gemeinschaft ein und ist geblieben.

Die Zeit ist wie im Flug vergangen, denn in der Jugendhilfe ist immer was los. Die Lebensgemeinschaft ist für ihn sein Zuhause geworden. Horst startete bald nach seiner Aufnahme in Fleckenbühl, am 11. September 2014, in Leimbach. Er wollte die Jugendlichen auf ihrem neuen Lebensweg begleiten und unterstützen.

Seine Biografie verbindet die Jugendlichen mit Horst. Er kennt die Gefühle, Ängste, Sorgen und Probleme, da er selbst bereits im Alter von 15 Jahren die ersten Erfahrungen mit Drogen machte. Er erkennt sich oft wieder in unseren Jugendlichen. Weil er anerkannt werden und dazugehören wollte, rauchte Horst seinen ersten Joint. Horst erzählt mir, dass im Keller des Gymnasiums die Dealer waren und „dort konntest du alles bekommen“. Dies waren die ersten Schritte für Horst in ein Doppelleben, das sich nach der Schule im Beruf und in der Familie fortsetzte. Drogen waren ständige Begleiter. Irgendwann wurde es aber zu viel, dieses Leben in zwei Welten, erzählt er mir. Im Alter von 30 Jahren schaffte er nicht mehr diesen Spagat, die Drogen wurden übermächtig und bestimmten sein Leben.

Ab diesem Zeitpunkt fand sein Leben im Drogenmilieu statt und er tauchte immer weiter in diese Scheinwelt ein. „Das war alles so ein schleichender Prozess. Man probiert mal das aus und dann wieder was anderes, was ein Freund empfiehlt. Ich habe das erst gar nicht so wahr und ernst genommen und auf einmal bist du da mittendrin“, erklärt er mir. Als Horst bewusst wurde, welche zerstörerische Kraft die Drogen auf die Gesundheit, die Familie, die Freundschaften und das Leben hat, kommt die Wende. Er fasst den Entschluss, ein Leben ohne Drogen, Alkohol und Nikotin zu führen und das hat er geschafft.

„Weißt du, das Leben ohne Drogen lohnt sich, ich erlebe alles viel intensiver, die Drogen machen dich gefühlskalt und taub. Heute pflege ich meine Freundschaften und habe ein gutes Verhältnis zu meiner Familie. Aber es muss erst „klick“ machen, du musst es selbst wollen. Familie und Freunde können dich unterstützen, aber den Weg musst du gehen. Die Liebe meiner Kinder war eine große Motivation durchzuhalten, sie haben mir stetig die Kraft und die Zuversicht gegeben.“

Heute ist ihm die Anerkennung sicher. Nicht nur, dass Horst seit Jahren für den Fuhrpark in der Jugendhilfe verantwortlich ist, er ist gar nicht mehr aus Leimbach wegzudenken. Er begleitet die Jugendlichen zu den verschiedensten Terminen. Ob es die Fahrt zur Prüfung für den Haupt- oder Realschulabschluss ist, Arzttermine, Händchenhalten beim Zahnarzt, im Sommer ab zum See oder ins Schwimmbad, die Abholung nach dem Wochenende bei den Eltern, eine Fahrt in den nächsten Supermarkt, um für den bevorstehenden Kinoabend einzukaufen … Horst ist immer flexibel und gut gelaunt und voller Motivation dabei.

Wichtig ist es Horst, ehrlich zu sein und den Jugendlichen nichts vorzumachen. Und so erlebe ich ihn auch seit sechs Jahren. Auf Horst kann ich mich immer verlassen. Wenn ich morgens um 6 Uhr in die Jugendhilfe komme, sitzt Horst bereits gutgelaunt im Essraum, täglich bringt er mich mindestens einmal zum Lachen und ich hoffe, das bleibt noch lange so! Denn du bist der Horst

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