Perspektiven schaffen – drogenfrei leben – nachhaltig wirtschaften

Nala hat sich multipliziert

Nirvana startet ins Leben

Am 13. August 2022 erblickte ein kleines Kuhkalb das Licht der Welt. Die Geburt lief problemlos, Nala und Nirvana sind gesund. Der Name des Kalbes beginnt übrigens immer mit dem gleichen Buchstaben wie der Name der Mutter und es ist nun Teil der Fleckenbühler Gemeinschaft.

Am Tag nach der Geburt wurde das Kalb von Nala getrennt, kam zunächst in die Einzelhaltung und lernte seinen Menschen Elias kennen. Elias kümmert sich während der Aufzucht um Nirvana und schafft so ein Gefühl von Sicherheit und Konstanz. Das Kalb gewöhnt sich auf diese Art schnell an den Menschen und der Trennungsschmerz von der Mutter ist kurz. Die nächsten Tage erhält Nirvana weiterhin ausschließlich die Milch von Nala. Dies ist wichtig für eine gesunde Entwicklung des Immunsystems. Danach gibt es natürlich auch Milch, jedoch jetzt eine Mischung von verschiedenen Kühen. Dank der aufmerksamen Fütterung durch Elias lässt sich gut überwachen, welche Menge das Kalb trinkt, wie es wächst und auch gesundheitliche Probleme können frühzeitig erkannt und behoben werden.

Nach zehn Tagen geht es für Nirvana in die Kälbergruppe und damit beginnt eine Zeit des Spielens und der Sozialisation. Der frühe und andauernde Kontakt zum Menschen bedingt, dass eine tierärztliche Versorgung vom Tier jederzeit angstfrei angenommen wird und auch das spätere Melken verläuft durch die starke Mensch-Tier-Bindung problemlos; diese ist in einer sozialen Landwirtschaft wie Fleckenbühl besonders gut aufzubauen, weil durch den hohen Personalschlüssel und den geringeren wirtschaftlichen Druck entsprechende Mitarbeiterkapazitäten vorhanden sind. Nach drei Monaten in der Kälberspielgruppe wechseln die Kälber in die Gruppe der „Fresser“ und werden hier nicht etwa nach Gruppe Igel oder Wühlmaus, sondern nach Gewicht eingeteilt. Die Tiere lernen in dieser Zeit das Leben auf der Weide kennen. Mit 18 Monaten wird Nirvana dann zu den Färsen gehören und – sofern es keine gesundheitlichen Bedenken gibt – das erste Mal besamt.

Nalas Leben geht nach dem Kalben wieder seinen gewohnten Gang. Nach einer Woche wird ihre Milch getestet und wenn diese gesundheitlich unbedenklich ist, darf sie wieder in den Verkauf. Die Menge der Milch, die Nala gibt, schwankt und kann durch die Fütterung entsprechend beeinflusst werden.

Das nächste Nala-Kalb wäre für den nächsten Sommer eingeplant. Dies ist ein üblicher Zeitraum in der Landwirtschaft. Ob diese Zeitspanne eventuell verlängert werden könnte, wird gegenwärtig in Fleckenbühl überlegt. In diese Überlegung fließen viele unterschiedliche Aspekte ein: Tierwohl, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und nicht zuletzt auch die Zukunftsplanung von Hof Fleckenbühl müssen hier wohl bedacht werden. Die andauernde Dürre dieses Sommers hat auf Nalas Alltag unmittelbare Auswirkungen. Sie verbringt zwar noch immer Zeit auf der Weide, ihr Weidefutterbedarf kann dort jedoch nicht mehr gedeckt werden und sie muss daher mehr Zeit im Stall beim Fressen verbringen. Die trockenen Weiden eignen sich nur noch für ausgiebige Spaziergänge. Glücklicherweise gab es im letzten Jahr einen Futterüberschuss, sodass dieses Jahr auf Hof Fleckenbühl noch keine Engpässe entstanden sind. Der sorgenvolle Blick in die Entwicklung der kommenden Jahre bleibt jedoch nicht aus.

Unsere Autorein

Lila Feix Mitarbeiterin Vermarktung

ed.relheubnekcelfeid@xief.l

Lila ist hauptberuflich an der JLU Gießen als Projektassistentin beschäftigt. Sie liebt Horrorfilme, liest viel und kämpft an den Wochenenden mit ihrem Garten. Seit 2018 unterstützt Lila einmal wöchentlich unser Vermarktungsteam tatkräftig mit ihrem geschulten Blick von außen.

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